Der Antiochenische Ritus ist der traditionell in griechischer und syrischer Sprache gefeierte Gottesdienst des altkirchlichen Patriarchats Antiochia und wird heute in dessen syrischen Nachfolgekirchen gepflegt: Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien (einschließlich ihres indischen Anteils), Syrisch-Maronitische Kirche von Antiochien, Malankara Orthodox-Syrische Kirche, Syrisch-katholische Kirche und Malankarisch-katholische Kirche.
Anders als diese hat die Rũm-Orthodoxe Kirche, d. h. das Patriarchat Antiochien der Chalcedonenser („Melkiten“), den antiochenischen Ritus mit der Zeit fast vollständig zugunsten des byzantinischen (= Konstantinopler) Ritus aufgegeben. Dieser wurde freilich hier zunächst überwiegend gleichfalls in syrischer Sprache gefeiert, in der Neuzeit sodann fast nur noch in arabischer Sprache.
Eine besondere Stellung hatte als „Heilige Stadt“ Jerusalem (bis Mitte 5. Jh. Teil des Patriarchats von Antiochien) inne, dessen altkirchliche („vor-byzantinische“) Gottesdienstordnung man als Alt-Jerusalemer Liturgie bezeichnet.